Spätnachmittags am Tag zuvor sind wir in Dresden angekommen und haben ein Stück flussaufwärts einen schönen Stellplatz am Fuß des „Blauen Wunders“ gefunden. Die blaue Stahlbrücke, die sich ohne Zwischenpfeiler über die Elbe spannt, verdankt ihren Namen dem blauen Schutzanstrich und war zu ihrer Zeit eine technische Meisterleistung.
Während Christiane sich in die Büsche schlug und anschließend einen kleinen Spaziergang machte, landete eine Gruppe Flusswanderer aus Thüringen mit ihren Kajaks in der Nähe unseres Sprinters an. Sie fragten, ob sie die Boote über Nacht im Schutz unseres Sprinters liegen lassen könnten und spendierten uns dafür eine Flasche Rotwein.
Bei zunächst mäßigem Regen laufen wir entlang der ausgedehnten, naturbelassenen Elbaue in die Stadt. Trotz des Regens wimmelt es von Touristen. Dresdens „Skyline“ entlang des linken Elbufers beeindruckt, aber der Massentourismus und der nicht nachlassende Regen trüben den Genuss. Entfernt man sich außerdem von den Prunkbauten weg aus dem Zentrum, stößt man schnell auf immer noch klaffende Wunden aus dem Weltkrieg sowie ausgedehnte Plattenbausiedlungen aus der DDR-Zeit.
Auf der anderen Elbseite läuft man zunächst durch eine wenig ansprechende Einkaufsstraße, bevor man endlich in Stadtteile gelangt, die einen wirklichen, allerdings auch sehr alternativen Charme ausstrahlen.
Da der Regen weiter anhält, kehren wir jedoch bald um und setzen uns in die Straßenbahn zurück zum Blauen Wunder. Die Radiowettervorhersage für die nächsten Tage: „Der Regen wird wärmer.“