Unseren Gedanken und Erinnerungen nachhängend sitzen wir nun nach 373 Tagen und rund 35.000 Kilometern im Flugzeug von Kapstadt zurück nach Deutschland. Unseren Sprinter werden wir im Open-Top-Container nach Deutschland verschiffen. Die Investition der rund 4.000 Euro hätte sich eigentlich nicht mehr gelohnt, aber sonst bekämen wir unsere für das Carnet de Passages hinterlegten 5.000 Euro nicht zurück.
Es war eine lange Zeit, aber sie ist vergangen wie im Flug, und sie war aufregend, aber auch strapaziös. Einerseits freuen wir uns nun auf die Rückkehr nach Deutschland, andererseits bedrückt uns das Ende unserer großen Reise.
In Kapstadt haben wir acht Wochen lang gelebt, und die Stadt wäre ein so perfekter Ort zum Leben gewesen, wenn die sozialen Probleme dort nicht wären. Trotzdem wären wir gerne noch eine Weile geblieben. Wir hatten sogar versucht, Jobs zu finden. Doch wegen des Black Economic Empowerment Act gibt es kaum Jobs für Weiße. Viele junge, weiße Südafrikaner verlassen das Land in Richtung Australien oder Neuseeland. Schon gar keine Jobs gibt es für weiße Ausländer, es sei denn, sie verfügen über Kompetenzen, deren Bedarf Südafrika nicht aus dem Inland decken kann. Sprachkompetenz wäre da allen voran zu nennen, und in Kapstadt gibt es auch tatsächlich eine große deutschstämmige Gemeinde. Trotzdem reicht es meist nicht, Deutsch und Englisch zu sprechen, denn die Amtssprache der Buren ist ja Afrikaans.
Tatsächlich hätten wir die Möglichkeit gehabt, für Lufthansa oder Swiss Air in einem Callcenter zu arbeiten. Von den 500 Euro im Monat hätten wir uns aber kaum mehr als eine Wellblechhütte leisten können.
So freuen wir uns nun auch auf die Rückkehr nach Deutschland. Und wir sind gespannt, welche Abenteuer uns in unserer alten Heimat erwarten…
HIT THE ROAD!!!