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  • Documenta 12 in Kassel

    Wir besuchen unsere sehr gute Freundin Maike in Kassel und nutzen die Gelegenheit zu einer Besichtigung der Documenta 12. Seit eh und je ist das Museum Fridericianum Dreh- und Angelpunkt der weltweit größten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die alle fünf Jahre in Kassel stattfindet.

    Auf dem Platz vor dem Museum hat eine Künstlerin ein Mohnblumenfeld angelegt – ein erfrischender Anblick im Vergleich zum Alltag städtischer Parks. Trotzdem fällt uns auf, dass das Feld an einigen Stellen doch recht spärlich wirkt. Wie wir von Maike später erfahren, waren leichte Anfangsschwierigkeiten beim Anlegen dieses Kunstwerks aufgetreten. Das Feld war nach den Vorgaben der Künstlerin angelegt und ausgesät worden. Die Vorgaben enthielten jedoch nicht den Auftrag, das Feld auch zu wässern. Das Resultat: Während überall sonst die Mohnblumen blühten, konnte man vor dem Fridericianum noch die tiefen Risse im trockenen Boden bei Ihrer Ausdehnung bestaunen!

    Documenta 12 in Kassel

    Im Fridericianum gefällt uns die Installation eines südamerikanischen Künstlers aus elegant geschwungenen Edelstahlstangen und darauf montierten Plexiglasscheiben, die sich außerhalb des Gebäudes fortsetzt.

    Documenta 12 in Kassel

    Außerdem sehen wir die erste von vielen, über alle Documenta-Ausstellungsflächen verteilten Sitzgruppen chinesischer Holzstühle, die, keiner wie der andere, von einem Sammler zusammengetragen wurden und zum Verweilen einladen. Wie wir hören, sind die Stühle käuflich und sollen am Ende der Documenta für je 3.000 Euro das Stück angeboten werden. Bei insgesamt 1.000 Stühlen ein lohnendes Geschäft für den Sammler.

    Documenta 12 in Kassel

    Ein Beispiel, wie Kunst durch bloßen Zufall eine enorme Wertsteigerung erfahren kann, liefert das Kunstwerk eines chinesischen Künstlers, der Türen und Fenster aus zwei chinesischen Epochen zu einem sternförmigen Kunstwerk zusammengezimmert hat. Schöne Türen und Fenster, aber ansonsten nicht sonderlich spektakulär, stürzte das Werk bei einem Sturm in sich zusammen und entfaltet nun derart verwunden erst seine volle Wirkung. Gleichzeitig erfuhr es dadurch eine Wertsteigerung auf das Doppelte des vorherigen Wertes!

    Documenta 12 in Kassel

    Alles in allem lavierte die Documenta aus unserer Sicht wieder einmal zwischen Kunst und Trash. Insgesamt war sie aber ein lohnender Besuch, wegen der Kunst und wegen der schönen Geschichten darum herum. Zum Abschluss noch ein paar unserer Lieblingsfotos von der Documenta 12:

    Documenta 12 in Kassel

    Documenta 12 in Kassel

    Documenta 12 in Kassel